Wo: Pilsum Neujahrsspaziergang in Ostfriesland. Bei Regen, Nebel und 3 Grad Celsius kommen nicht nur wir auf die Idee, am ersten Nachmittag des Jahres das bekannteste Wahrzeichen der Region zu besuchen. Wie eine überdimensionale Ringelsocke ragt der Pilsumer Leuchtturm auf dem Nordseedeich in die Höhe und ist schon von der Hauptstraße aus gut zu erkennen. Gleich beim ersten Anblick wird er mein Freund! Habe ich ihn schon vor knapp 30 Jahren unterbewusst als lustigen Ort abgespeichert? Damals lief „Otto – Der Außerfriesische“ im Kino und wahrscheinlich kannte jeder den gelb-roten Leuchtturm als Filmwohnung des Komikers mit den wehenden Haaren. Er hat aber auch was Freundliches, dieser Leuchtturm von 1890. Seine knallbunten Streifen heitern irgendwie auf, besonders an diesem nasskalten, grauen Wintertag. Noah, Marius, Simon, Laura und ein paar andere haben sich in Krickelschrift auf ihm verewigt. Zu diesem Zweck wählen Verliebte und Brautpaare, die sich seit 2004 im Leuchtturm trauen lassen können, statt einem Stift gleich ein Vorhängeschloss mit eingravierten Namen. An der extra aufgestellten Gitterwand dürfen sie es anbringen – im „Schlosspark“ am Leuchtturm. Ob dieser Witz auch von Otto stammt? Text: Petra Nickisch-Kohnke, Januar 2017 |
Ostfriesentee
Kein Ostfriesland-Besuch ohne eine stilechte Teetied. Anfänger können sich im Bünting Teemuseum in Leer zeigen lassen, wie das mit „Kluntje und Wulkje“ so geht. Eine Tasse frisch zubereiteter Tee ist im Eintrittspreis enthalten. Beim nächsten Tee, zum Beispiel im schönen Hotel Bootshaus im Südbrookmerland, wissen Fortgeschrittene dann schon Bescheid. Erst Kandis in die Tasse legen, Tee aufgießen, dann langsam etwas Sahne hinzugeben für das spezielle Sahnewölkchen. Ganz wichtig: ohne Umrühren trinken. |