Wo: Deutschland, Eidersperrwerk Wann: Mai 2013 Direkt am Eidersperrwerk, wirklich nur einen Schritt von den neugierigen Touristen entfernt, brütet laut kreischend eine Kolonie Küstenseeschwalben. Zur Überraschung vieler Besucher, die im Mai einen Ausflug an die Nordsee machen, um sich Deutschlands größtes Küstenschutzbauwerk anzusehen, und zur Technik gratis ein Naturerlebnis dazubekommen. Ein Geländer und eine schmale Absperrkette halten die Menschen davon ab, den Bereich der Vögel zu betreten. Die scheinen sich auch recht sicher zu fühlen. Trotzdem warnt das Wasser- und Schifffahrtsamt Tönning auf einem Schild: „Achtung! Während der Brutzeit könnten sich die Küstenseeschwalben durch Sie gestört fühlen. Bitte verhalten Sie sich am Geländer äußerst ruhig und halten Sie 1 Meter Abstand, damit Sie nicht angegriffen werden.“ Tatsächlich kommt es vor, dass die Zugvögel ihre roten Schnäbel in den einen oder anderen Zuschauerkopf hacken. So verteidigt die bedrohte Art ihre grünlichen Eier, die das Weibchen in eine Bodenmulde legt und die beide Elternteile innerhalb von gut drei Wochen ausbrüten. Küstenseeschwalben halten den Rekord über die längste Zugstrecke – von der Nordpolarregion bis zur Antarktis und wieder retour. Jährlich legen sie dabei bis zu 40.000 Kilometer zurück, einige Tiere sogar bis zu 80.000 Kilometer, wie neuerdings erfoscht wurde. Das ist zweimal rund um den Erdball. Ein paar Impressionen von ihrem Reisestopp in Nordfriesland zeigt der folgende kurze Film. Text und Film: Petra Nickisch –www.lichttexte.de |
Eidersperrwerk
Um das Hinterland vor Sturmfluten aus der Nordsee zu schützen, wurde von 1967 bis 1973 an der Eider-Mündung das Eidersperrwerk gebaut. Zwei Reihen mit jeweils fünf Toren regeln den Zu- und Abfluss des Fluss- bzw. Meerwassers. Über einen dazwischen liegenden Tunnel können Autofahrer wie Fußgänger die Eider überqueren. Das Sperrwerk und der an einem großen Parkplatz liegenden Fischimbiss „Aussichtspavillon“ sind ein beliebtes Touristenziel. |