Wo: Hamburg – Deutschland Hamburg liegt gefühlt nah dran an Skandinavien, doch selbst wer die Hansestadt nicht verlassen möchte, hat es bis zur nächsten Außenstelle der Dänen, Schweden, Norweger und Finnen nicht weit. Neben den rund hundertjährigen nordischen Seemannskirchen konnten sich längst viele dänische und schwedische Handelsketten in Hamburg etablieren. Auch die folgenden Cafés mit skandinavischem Einschlag erfreuen sich einer großen Fan-Gemeinde. TørnqvistIm Andenken an seine finnische Oma hat Linus Köster sein Café in der Schanze Tørnqvist genannt, nach Marianne Tørnqvist. So cool wie es von außen durch die Glasfront wirkt, so unglaublich herzlich ist es von innen. Den strengen Einrichtungsfarben Schwarz und Weiß setzt Linus seine Liebe zur Kaffeefrucht und seine echte Freundlichkeit entgegen. Unermüdlich erklärt er jedem Neuling, warum er nur schwach gerösteten Kaffee verwendet und wie er ihn mit 93 Grad Celsius warmem Wasser aufbrüht. Alle zwei Wochen wechselt Linus die Kaffeesorten, ihre spannenden Geschmacksnuancen (zum Beispiel „chocolate coated hazelnuts with red grapes“) stehen auf dem handgeschriebenen Schild, das zusammen mit dem Kaffee serviert wird. JussiEin paar Stufen hinab in das Souterrain und schon ist man in der Welt von Arne Dahl, Stieg Larsson und Astrid Lindgren – im skandinavischen Krimi-Buch-Café Jussi. Ganz genau, Jussi, wie der Hund von Kommissar Wallander in den Schweden-Krimis von Henning Mankell und wie der Vorname des dänischen Krimi-Autors Adler-Olsen. Allzu blutrünstig wird es trotzdem nicht bei Inhaberin Bianca Jarske, eher möderisch gemütlich. Ihr schwedischer Karottenkuchen mundet köstlich und beim Händewaschen muss bestimmt jeder Gast kurz grinsen: die Seife hat die Form eines Revolvers. Frau LarssonStatt im Apfelbaumgarten ihres schwedischen Großvaters hat Annika Roschitz ein idyllisches Zimtschnecken-Plätzchen in Winterhude erschaffen. Ihr Frühstück „Victoria & Daniel“ teilen sich besser gleich zwei oder mehr Leute. Mit den sieben Pfannkuchen plus Apfelmus, Blaubeer- und Himbeermarmelade, „Lotta“, kommt auch eine Person gut klar. Direkt gegenüber des Kinderspielplatzes Schinkelstraße lockt das Café natürlich viele Mütter an, der Mittagstisch von Frühlingsquiche über Pasta bis zu schwedischen Kartoffelpuffern schmeckt jedoch allen. Stockholm Espresso ClubBullerbü ist weit weg. Im Stockholm Espresso Club setzen die Baristas auf eine helle und klare Einrichtung im Hauptstadt-Stil. Der Kaffee soll schließlich im Vordergrund stehen. Den beziehen die „Sommeliers der Kaffeewelt“ von der schwedischen Rösterei Koppi und bereiten ihn formvollendet zu. Gern auch handbrewed, per Filter oder Syphon. In zwei kleinen Räumen, mit einigen Tischen draußen vor der Tür, lädt die smarte Winterhuder Kaffee-Bar dazu ein, auf geschmackliche Entdeckungsreise zu gehen. Schon mal einen Espresso Tonic probiert? KarlsonsAn einem Samstag spontan im Karlsons frühstücken? Schwierig. Das hübsche Café in der Neustadt ist oft bis auf den letzten Platz belegt. Auf den Tischen tummeln sich dann diverse Frühstücksteller mit Elchsalami (Frühstück „Kopenhagen“), Apfelpfannkuchen („Oslo“) oder veganem Rührei aus Bio-Tofu („Bergen“). In der Vitrine locken schon die leckeren Kuchen für den Nachmittagskaffee. Die skandinavischen Köstlichkeiten kommen so gut an, dass Inhaberin Anke Gottwein letztes Jahr im Juni ein zweites Karlsons im Grindelviertel eröffnet hat. Beide Läden bieten unter der Woche auch einen Mittagstisch an, und der geht weit über Dänische Hot Dogs und Köttbullar hinaus. Text und Fotos: Petra Nickisch-Kohnke, April 2018 |
Skandinavische ShopsOb Papier, Kerzen, Geschirr in den sechs Filialen von Søstrene Grene oder Unterhaltungselektronik in den drei Filialen von Hifi-Klubben – diese und andere dänische Ketten bereichern die Hamburger Einkaufslandschaft. Aus Schweden kommen beispielsweise Hobbyartikel von Panduro und in mittlerweile vier Filialen Haushaltswaren von Clas Ohlson. |