St. Peter-Ording – Ab in die Stille

Wo: Deutschland, St. Peter-Ording
Wann: Dezember 2010

m Sommer ist die Nordsee vor St. Peter-Ording voller pinker und neongelber Surfsegel. Strandmuscheln in allen Knallfarben sind verstreut über den weiten Strand wie Smarties auf einem Kindergeburtstagskuchen und am Himmel schweben die bunten Drachen der Kitebuggys. Jetzt, im Dezember, gehört der verschneite Strand mir fast allein. Mir und meinem roten Schirm.St-Peter01_Lichttexte

Den ganzen Monat schon bin ich ständig auf der Suche, wie so viele andere Menschen zum Jahreswechsel auch. Wir suchen angestrengt nach den richtigen Weihnachtsgeschenken, dem besten Rezept für das Festessen, der perfekten Silvesterparty, der passenden Garderobe. Wir suchen den optimalen Termin, um alle noch mal auf dem Weihnachtsmarkt zu treffen und den freien Nachmittag für das traditionelle Plätzchenbacken.

Als wäre das noch nicht genug, geht die Suche im Inneren gnadenlos weiter. Wir fahnden nach den wahren Zielen für das neue Jahr, nach Glück, das man festhalten kann, nach dem Sinn des Lebens oder wenigstens nach der Möglichkeit, endlich einmal richtig zur Ruhe zu kommen, kurz bevor das Jahr zu Ende geht.

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Über die lange Seebrücke im Ortsteil St. Peter-Bad führt mein Spaziergang von der Promenade bis zum Strand. Gut ein Kilometer ist zu überbrücken, rechts und links taut der Schnee auf den Salzwiesen und Dünen, dünne Eisschollen treiben durch die Priele, in denen muntere Enten schwimmen als wäre es kein bisschen kalt.

Der feine Regen hat schon fast die Ärmel meiner Jacke durchweicht, als ich beim Pfahlbaurestaurant „Arche Noah“ auf den Schneesand hinabsteige. Das Meer ist immer noch einen kurzen Marsch entfernt, auf den überfrorenen Pfützen kann ich in seine Richtung rutschen.

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Wie eine Mondlandschaft scheint mir die weiße Weite dieser Landschaft, ganz unwirklich kommt mir die Ebene vor. Doch ihr ungewohntes Bild lässt mich hier bei den Pfahlbauten etwas Wertvolles finden: Stille und für den Moment den richtigen Abstand vom ratternden Alltag.

Text: Petra Nickisch, www.lichttexte.de
Fotos: Boris Kohnke

 

Weitere Infos unter www.st.peter-ording.de und www.eiderstedt.net.

Aufwärmen

Ein Apfelpunsch mit Sahne und Zimt ist nach einem Winterspaziergang am Meer genau das Richtige. In der „Insel“ (unverkennbar mit den vielen weißen Strandkörben vor der Tür) wärmt er heiß und süß die fröstelnden Einkehrer, www.restaurant-die-insel.de. Das „Deichkind“ an der Promenade, mit Blick auf die Dünen, verwöhnt mit Baileys Macchiato oder einem Kännchen Samova-Tee, www.strandgut-resort.de.

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