Neßsand

Wo: Neßsand/Deutschland
Wann: Juni 2019

Pünktlich um 11 Uhr legt die Hansa III vom Anleger Teufelbrück ab. Mit etwas mehr als 30 Insekteninteressierten fährt die gut 70 Jahre alte Barkasse eine halbe Stunde mit uns stromabwärts.

Barkasse Hansa III Vorbeifahrt Blankenese

Vorbei an den schmucken Häusern am Blankeneser Elbhang, geht es kurz danach quer über die Elbe bis zum sonst nicht zugänglichen Neßsand. Den markanten Radarturm der Elbinsel haben ich schon oft vom Blankeneser Elbstrand aus gesehen und hätte nicht vermutet, das ich irgendwann einen Fuß auf das kleine Eiland setzen würde.

Radarturm Neßsand

Da wir bei Ebbe anlegen, müssen wir erst eine schmale Leiter hochkraxeln, bevor es in knapp 4 Metern Höhe über eine Gitterrostbrücke Richtung Insel geht. Nicht unbedingt etwas für Menschen mit Höhenangst, wie mich.

Anleger Neßsand Hamburg

Oben angekommen erhalten wir eine kurze Einführung in die Rahmenbedingungen des 1952 gegründeten Naturschutzgebietes durch den Ranger der Insel. Danach geht es aufgeteilt in zwei Gruppen weiter. Ich schließe mich der Insekten- und Schneckengruppe an.

Einführung Insektengruppe Elbinsel Neßsand

Wir werden anschließend von Wissenschaftlern des Centrum für Naturkunde (CeNak) der Universität Hamburg in Empfang genommen, die uns etwas über die spezielle Insekten- und Weichtierpopulation des Gebietes erzählen. Danach geht es weiter auf eine Erkundungstour ins innere des Neßsandes.

Insektenfang auf Neßsand

Die En­to­mo­lo­gen des CeNaK fangen mit ihren speziellen Netzen einige typische Insekten der Insel. Die Eigenarten der einzelnen Arten werden uns von den Experten detailiert erklärt. Sogar ein widerspenstiger Schnellkäfer wird gekonnt übereredet sich mit dem, für diese Art typischen Salto aus der Rückenlage zu befreien.

Schnellkäfer CeNaK

Nachdem wir uns mit Steinhummeln …

Steinhummel

Steinhummel

… Schlupfwespen …

Schlupfwespe

Schlupfwespe

… und Schwebfliegen vertraut gemacht haben …

Schwebfliege

Schwebfliege

… stoße ich auf etwas Besonderes: Ein tierisches Taxi: Auf einem Totengräber sitzen etliche Milben, die sich von dem viel größeren schwarzen Käfer transportieren lassen. Als ich meinen Fund unseren Wissenschaftlern zeigen will, ist das tierische Taxi leider schon weitergezogen.

Totengräber mit Milben

Totengräber mit Milben

Das die Insekten nicht lange stillhalten, werde ich noch öfter merken, es ist garnicht so einfach die kleinen flinken Krabler und Flieger auf ein Foto zu bekommen. Oft muss ich mich entscheiden, ob ich mir die Tieren ansehen, oder sie fotografieren möchte, für beides bleibt meistens nicht genug Zeit.

Bremse Elbinsel

Die einzigen unsympathischen Insekten an diesem Tag sind die Bremsen. Leider hat sich unter den Bremsen von Neßsand noch nicht herumgesprochen, das Insektenrepellents sie eigentlich von ihren Opfern fernhalten sollen. Mir bleibt nichts anderes übrig als ständig in Bewegung zu bleiben um nicht andauernd gestochen zu werden.

Viel zu schnell gehen die Stunden auf Neßsand vorbei und wir müssen uns wieder auf den Heimweg machen. Auf dem Rückweg stellen alle fest, dass nicht nur die Insekten auf dem Eiland Beachtung verdienen. Ein satt lilafarbenes Tal voller stattlicher Nelken, läßt alle Mitglieder meiner Gruppe noch einmal ihre Kameras zücken.

Nelkental auf Neßsand

Die Hansa III wartet schon am Anleger von Neßsand auf uns. Zum Glück müssen nicht wieder über die kleine Leiter herabsteigen, die Flut hat den Ponton mit unserer Barkasse um knapp 3 Meter angehoben.

Barkasse Anleger Neßsand

Insekten gehören weiterhin nicht zu meinen Lieblingstieren, die kurze Exkursion wird aber sicherlich dafür sorgen, dass ich es beim nächsten Streifzug durch eine Wiese etwas ruhiger angehen werde und mehr auf die kleinen Krabbler achte.

Beim nächsten langen Tag der Stadtnatur bin ich auf jeden Fall wieder mit dabei. Hoffentlich finde ich dann wieder eine spannende Veranstaltung, die mich an einen sonst nicht zugänglichen Ort führt.

Text: Boris Kohnke, Juni 2019
Fotos: Boris Kohnke

Der Lange Tag der StadtNatur

Der Lange Tag der StadtNatur Hamburg ist norddeutschlands größtes Naturevent und findet seit 2011 an einem Juniwochenende statt. Veranstalter ist die Loki Schmidt Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Centrum für Naturkunde (CeNak) der Universität Hamburg, dem GEO-Tag der Natur e. V. und der Metropolregion Hamburg.

Jedes Jahr werden Naturinteressierten bekannte und weniger bekannte Naturschätze in Hamburg und Umgebung vorgestellt.

Dieses Jahr steht der Biotopverbund in Hamburg und der Metropolregion im Fokus. Am 15. und 16. Juni finden über 220 Veranstaltungen statt. Von Pilates im Stadtpark bis zu Erkundungstouren auf die sonst nicht zugängliche Elbinsel Neßsand wird von den gut 100 Veranstaltern ein abwechselungsreiches Progamm angeboten.

 

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